Opel frei für Investor: GM spaltet Europa-Geschäft ab

27.05.2009 10:05 Uhr
Mit der rechtlichen Abspaltung hat GM den Weg für einen Investoreneinsteig bei Opel geebnet.

Der US-Autokonzern hat die europäischen Werke, Patente und den Technologie-Zugriff schuldenfrei auf die Adam Opel GmbH überschrieben. Eine weitere Vorentscheidung könnte heute in Berlin fallen.

Vor dem heutigen Opel-Spitzentreffen der Bundesregierung hat General Motors (GM) sein Europa-Geschäft rechtlich abgespalten und damit den Weg für eine eigenständige Rettung der deutschen Tochter frei gemacht. Die europäischen Werke, die Patente und der Zugriff auf Technologien seien schuldenfrei überschrieben worden, teilte die Adam Opel GmbH am Mittwoch in Rüsselsheim mit. Hinter der Entscheidung dürfte die US-amerikanische Regierung als Hauptgläubiger von GM stehen. Der Aufsichtsrat der Opel-GmbH stimmte in einer außerordentlichen Sitzung auch dem Treuhandmodell der Bundesregierung zu. Damit akzeptieren die Kontrolleure für eine Übergangszeit ein übergeordnetes Gremium aus Vertretern der Regierung und dem Eigentümer GM. Das Herauslösen der europäischen Teile bedeutet nur eine rechtliche Trennung; Hauptanteilseigner bleibt zunächst GM. Bei der entscheidenden Runde in Berlin geht es am heutigen Abend vor allem um die Bewertung der Konzepte der drei Interessenten Fiat, Magna und Ripplewood. Auch ein chinesischer Interessent – Medienberichten zufolge die Beijing Automotive Industry Corp. (BAIC) – hat sich gemeldet. Bei den Verhandlungen will die Bundesregierung nach Darstellung des stellvertretenden Regierungssprechers Thomas Steg außerdem die Überbrückungsfinanzierung für den Autobauer endgültig beschließen und letzte Details des Treuhandmodells klären. Mit dieser Lösung soll Opel aus der nahenden GM-Insolvenz herausgehalten werden. Regierungen noch nicht auf einer Linie Steg sagte, dass es beim Treuhandmodell etwas bei der US-Regierung "hake". Er ging aber davon aus, dass am Abend eine Einigung erzielt werden könne. Ein Autoexperte des US-Finanzministerium sollte an dem Spitzentreffen teilnehmen. Laut Steg war die Herauslösung von Opel aus dem GM-Konzern immer eine Voraussetzung für das Treuhandmodell. Er betonte, dass die Verkaufsentscheidungen weiter im wesentlichen bei GM und der US-Regierung liegen. Die deutsche Position habe dabei sicherlich eine gewisse Relevanz.

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KOMMENTARE

JP

27.05.2009 - 10:16 Uhr

Sind eigentlich die Herren Forster und Demant noch im Unternehmen beschäftigt? Ich höre und lese immer nur Franz - wird Opel inzwischen vom Betriebsratsvorsitzenden geleitet?


UWEG

27.05.2009 - 12:05 Uhr

Ich finde diese wiederkehrenden - anscheinend von der Presse übernommenen - Äußerungen bzgl. der mangelnden Medienpräsenz der Herren Forster und Demant wenig substantiell. Ich gehe mal davon aus, dass diese Herren im Moment Wichtigeres zu tun haben als vor der gierigen Presse Statements abzugeben. Alles was man wissen muss steht doch dort. Sieht man denn aktuell den Herrn Wiedeking bereitwillig Auskunft geben? Ich denke hinter verschlossener Tür arbeitet es sich wesentlich effektiver. Ende der Woche wissen wir alle mehr - und viele Halbwissende werden meiner Meinung nach nicht Recht behalten.


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