Der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) drängt weiter auf Kaufanreize für Elektroautos. Die Autoimporteure begrüßen zwar das geplante Elektromobilitätsgesetz der Bundesregierung. Doch allein die Nutzung von Busspuren und reservierten Parkplätzen werde für das von Berlin ausgegebene Ziel von einer Million E-Fahrzeugen im Jahr 2020 bei weitem nicht ausreichen, teilte der Verband am Mittwoch in Bad Homburg mit.
VDIK-Präsident Volker Lange hält deshalb eine staatliche Förderung von mindestens 5.000 Euro für Privatkäufer für "zwingend erforderlich". Für gewerbliche Nutzer sollte zusätzlich zur Vergünstigung der Besteuerung von Dienstwagen mit E-Antrieb eine höhere Abschreibung möglich sein. Diese hatte bereits die Nationale Plattform Elektromobilität empfohlen. Lange: "Die Flottenbetreiber werden so animiert, ihre Zulassungen zu steigern und eine verstärkte Vorbildfunktion für die Elektromobilität zu übernehmen – mit positiver Wirkung auf private Autofahrer."
In den ersten sieben Monaten des Jahres wurden laut Verband lediglich 6.360 neue Pkw mit reinem Elektro- und Plug-in-Hybrid-Antrieb in Deutschland zugelassen. Der private Anteil lag bei rund 20 Prozent. Die Autoimporteure haben aktuell 17 Elektrofahrzeuge im Programm.
Lange beklagte erneut die einseitige Ausrichtung der Schnellladeinfrastruktur auf den CCS-Stecker in Deutschland. "In Europa benötigen zurzeit zwei Drittel der schnellladefähigen Elektrofahrzeuge den so genannten Chademo-Standard. Es besteht die Gefahr, dass eine starke Verunsicherung potentieller Käufer von Elektrofahrzeugen eintritt", sagte er. Eine gut ausgebaute und einfach nutzbare Ladeinfrastruktur sei eine Grundvoraussetzung für den Erfolg der Elektromobilität. Der VDIK präferiert sogenannte Multicharger für CCS- sowie Chademo-Standard und Typ2. (rp)
Marian-M.