Opel kämpft sich weiter aus der Krise. Im ersten Quartal 2014 schrieb der US-Mutterkonzern General Motors (GM) in Europa zwar ein operatives Minus von rund 284 Millionen Dollar (205 Millionen Euro), wie das Unternehmen am Donnerstag in Detroit berichtete. Davon seien aber 200 Millionen Dollar auf Restrukturierungskosten vor allem für das Aus der Autofertigung zum Jahresende in Bochum zurückzuführen. Im Vorjahreszeitraum hatte Opel nach den Angaben einen Verlust von 152 Millionen Dollar ausgewiesen.
GM konnte seinen Umsatz im Europageschäft von 5,3 auf 5,6 Milliarden Dollar steigern. Der Absatz stieg im ersten Quartal um 13.000 auf 271.000 Fahrzeuge. "Das zeigt, dass wir die richtigen Weichen gestellt haben", sagte Opel-Chef Karl-Thomas Neumann. Erstmals seit langem hat der Hersteller sein Personal sogar wieder aufgestockt. Auch wegen 350 neu eingestellter Ingenieure stieg die Zahl der Mitarbeiter in Europa um 1.000 auf 38.000.
"Wir schlagen uns sogar etwas besser als zu Jahresbeginn erwartet", betonte Neumann in einem Rundbrief an die Mitarbeiter, der der dpa vorliegt. "Wir haben unsere Einnahmen gesteigert und in einem sehr wettbewerbsintensiven Umfeld mehr Fahrzeuge verkauft." Dabei sprach er von einem "höchst schwierigen Marktumfeld" – insbesondere in den für Opel wichtigen Wachstumsmärkten Russland und Türkei.
"Erfolgreiches Wendemanöver"
Im Tagesgeschäft habe Opel seine Verluste im Vergleich zum ersten Quartal 2013 kräftig reduziert, schrieb Neumann an die Mitarbeiter. Damit sei das Unternehmen auf dem Weg, wie geplant zur Mitte des Jahrzehnts wieder Gewinne zu schreiben: "Das Wendemanöver war erfolgreich – und wir befinden uns auf dem richtigen Kurs." Für das laufende Jahr hatte die Adam Opel AG ohnehin noch nicht mit schwarzen Zahlen gerechnet. Denn das Ende der Autofertigung am Standort Bochum wird mindestens 500 Millionen Euro kosten.