Der sich im Automobilhandel vollziehende Konzentrationsprozess muss nicht von Insolvenzen und Betriebsverkäufen geprägt sein. Diese Auffassung vertrat ZDK-Präsident Robert Rademacher am Dienstagabend anlässlich der Eröffnung des AUTOHAUS-Kongresses "Automobiljahr 2012" in Offenbach.
"Betrieben in kleinen und mittleren Städten mit mehreren Kollegen im Marktgebiet empfehle ich durchzurechnen, welche Vor- und Nachteile ein Zusammengehen mit örtlichen Partnern hat", erklärte Rademacher und zeigte sich überzeugt, dass die Vorteile oft überwiegen würden. In diesem Fall sollten die Händler über ihren Schatten springen und die Fühler in Richtung ihrer Kollegen ausstrecken.
Rademacher hält die Betriebsfusion jedoch nicht für ein Allheilmittel. "Ein kleiner gut geführter Händlerbetrieb im ländlichen Raum ohne große Konkurrenz von Markenkollegen bleibt am besten allein, und das auch noch viele Jahre", schränkte er seine Empfehlung ein.
Als Richtschnur für die Bewertung des diesjährigen Geschäfts in den Autohäusern nannte der Verbandsvorsitzende die Kriterien Rendite, Eigenkapitalquote und Marktanteil. Betriebe, die in den vergangenen Jahren schwarze Zahlen geschrieben haben, 2011 eine Rendite von über zwei Prozent verzeichnen, eine Eigenkapitalquote von mehr als 20 Prozent erreichen und über einen stimmigen Marktanteil verfügen, seien gut aufgestellt. Alle anderen müssten sich fragen, was sie ändern könnten. "Wer als vernünftiger und umsichtiger Kaufmann handelt, hat im Kfz-Gewerbe auch in Zukunft eine Chance", gab sich Rademacher grundsätzlich optimistisch. (kh)
Mehr zum Kongress – unterstützt von Schwacke, BDW Automotive, Car-Garantie,Mobile.de, dem Arbeitskreis der Autobanken und ASP Automotive – lesen Sie in einem AUTOHAUS-Spezial, das mit Ausgabe 22 am 28. November erscheint.