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Kriminalität: Autoverkäufer gesteht Mord an Kunden

09.06.2011 12:00 Uhr
Kriminalität: Autoverkäufer gesteht Mord an Kunden
Ein Verkäufer eines Autohauses im rheinischen Neuss hat gestanden, einen Kunden umgebracht und dessen Anzahlung unterschlagen zu haben.
© Foto: imago/Ralph Peters

Ein Frührentner bestellt in einem namhaften Autohaus im rheinischen Neuss einen Neuwagen und zahlt 9.500 Euro an. Dann wird der 57-Jährige vom Verkäufer wegen der Anzahlung umgebracht.

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Ein Verkäufer eines Autohauses im rheinischen Neuss hat gestanden, einen Kunden umgebracht und dessen Anzahlung unterschlagen zu haben. Gegen den verschuldeten 29-jährigen Familienvater aus Dormagen sei Haftbefehl wegen Mordes erlassen worden, berichteten Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag. Das Verbrechen kam erst  Monate später ans Licht, weil der Autoverkäufer die Leiche seines Kunden im Autobahnkreuz Neuss-Süd nicht tief genug verscharrte und ein Bauarbeiter eine Hand aus dem Erdreich ragen sah.

Der 57-jährige schwerkranke Frührentner habe einen 20.000 Euro teuren Neuwagen schon im vergangenen Jahr bestellt und 9.500 Euro angezahlt, die in den Büchern des Autohauses aber nicht auftauchten. Wochenlang soll der Verkäufer den Kunden dann hingehalten haben, obwohl der Wagen längst eingetroffen war. Als der 57-Jährige die Geduld verlor, habe der Verkäufer den Mann Mitte Januar in unmittelbarer Nähe des Autohauses umgebracht und die Leiche mit einem Auto weggeschafft. "Er hatte Angst, seinen Arbeitsplatz zu verlieren, wenn die Unterschlagung herauskommt", sagte der Leiter der Mordkommission "Gebüsch", Markus Dreisewert.

Weder Kollegen noch die Firmenleitung hätten von dem Verbrechen etwas mitbekommen, berichteten die Ermittler am Donnerstag. Wochenlang soll der Verkäufer die Leiche des Kunden dann von Versteck zu Versteck transportiert haben, bevor er auf Idee kam, sich des Toten im Autobahnkreuz zu entledigen. Erst vor fünf Wochen wurde die Leiche des 57-Jährigen entdeckt, weil ein Arbeiter sich während einer Pause in einem Waldstück zunächst über einen Fliegenschwarm wunderte und dann die Hand erblickte. "Die Grube war einfach zu klein", berichtete Dreisewert. Die Leiche im Wald trug eine Jacke, in der noch mehrere tausend Euro Bargeld steckten.

Das alte Auto des Toten wurde erst am Mittwoch am Dortmunder Hauptbahnhof entdeckt. Ein Bekannter des Autoverkäufers soll vergeblich versucht haben, den Wagen zu verkaufen. Das Opfer war ledig und schwer krank, hatte keine Kinder und lebte zurückgezogen. Erst am 14. Februar hatten Verwandte den gelernten Elektromeister als vermisst gemeldet. (dpa)

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KOMMENTARE


Verkaufsklave

09.06.2011 - 18:33 Uhr

Diese Tat ist schlimm und ich kenne die Hintergründe nicht, aber da sieht man mal wieder das Autoverkäufer Hartz 4 Empfänger mit Dienstwagen sind. Würden alle Autoverkäüfer eine vernünftige Entlohnung bekommen, bei diesen Arbeitszeiten von mehr als 60Std. in der Woche,würden solche oder auch andere Taten nicht passieren.


Dieter M. Hölzel

10.06.2011 - 10:51 Uhr

Hallo Sklave, es ist völlig daneben diese schreckliche Tat in Zusam- menhang mit der Entlohnung von Autoverkäufern zu bringen und schafft nur einen sehr schlechten Eindruck bei Betrachtung unserer Kunden, die diesen Kommentar lesen. Von daher halte ich Ihren Kommentar für nicht geeignet eine Berufsgruppe,im Zusammenhang mit einem Verbrecher, über- haupt zu nennen. Es soll ja Leute geben, die mit keinem Geld auskommen und damit nicht umzugehen vermögen.


T. Meier

10.06.2011 - 14:48 Uhr

Völlig richtig, da diese Annahme eine Unterstellung für jede Berufsgruppe mit sehr niedrigem Einkommen darstellt. Außerdem hängen finanzielle Probleme und Schulden, aus denen diese Wahnsinnstat entstand, nicht zwangsweise mit niedrigem Einkommen zusammen. Tip an den "Sklaven": Der ausdruck ist schon völlig falsch, da die Sklaverei unter Zwang geschieht. Sie machen Ihren Job wohl freiwillig. Wenn sie es unter diesem Eindruck machen, kündigen Sie und suchen Sie sich etwas, was Ihren Gehaltvorstellungen entspricht (z.B. Politiker oder Arzt). Wir befinden uns in Deutschland und ist frei bei der Berufswahl! nicht jammern, machen!


Stückmann

12.06.2011 - 13:20 Uhr

Ein Verbrechen und vor allem eine Gewalttat, insbesondere einen Mord als eine Folge von einem niedrigen Einkommen heraus zu folgern kann nicht richtig sein und passt nicht. Genauso werden Morde von Gewalttaten von Menschen verübt, die über ein gutes Einkommen verfügen. Genauso kann ich es nicht verstehen, das Autoverkäufer Hartz4 Empfänger mit Dienstwagen sein sollen. Es liegt doch an jedem Autoverkäufer selbst, sein Einkommen zu bestimmen. Wird mehr verkauft, ist auch der Verdienst höher. Immer hin kenne ich selbst mehrere Verkäufer die über sehr gutes Einkommen verfügen. Und einige wenige Topverkäufer bringen es im Monat auf ein 5stelliges Bruttoeinkommen. Dies funktioniert natürlich nicht mit einer 40 Stunden Woche. Aber machbar, auch über Jahre, wie ich aus eigener Erfahrung sagen kann.


A. Aslau

15.06.2011 - 10:31 Uhr

@Verkaufssklave Solch eine schwachsinnige Meinungsäußerung hat es hier vermutlich noch nie gegeben und dazu gehört schon etwas. Sollten Sie die Aussage dem Hörensagen nach tätigen, ist Ihre Quelle schlecht. Sollten Sie selbst betroffen sein, gehören dazu immer zwei. Und da sollten Sie zuerst mal bei sich selbst anfangen. Liegt es an den (häufig schwachsinnigen) Provisionsregelungen Ihres Autohauses, bleiben Ihnen ja dann immer noch diverse Möglichkeiten. Grundsätzlich werden wir natürlich nur in seltenen Fällen Häuser finden, in denen es aufgrund Struktur, Geschäfts-/Verkaufsleitung !!!und Provisionssystem einem TOP-Verkäufer möglich sein wird, ein traumhaftes Einkommen zu erzielen. Aber das ist sicher die Minderheit. Die Mehrheit wird mehr als ordentlich klarkommen, da zähle ich mich dazu. Ich habe zwar vor 16 Jahren das gleiche Jahreseinkommen gehabt wie in 2010 - aber damit war/bin ich nicht unzufrieden da das Gehalt aus 1995 eher als sensationell zu bezeichnen war. Grundsätzlich gibt es keinen Bezug zum Arbeitsplatz als Autoverkäufer bezüglich dieser Tat. Die meisten dieser Fälle haben einen finanziellen Hintergrund. Allerdings scheint der Täter auch nicht der Intelligenteste gewesen zu sein, denn dann hätte er schon über die Unterschlagung erst gar nicht nachgedacht.


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